Das Non-Piano Ensemble spielt in folgendem Konzert des Beethoven Piano Club:
Non-Piano Ensemble Hamburg
Seit seiner Gründung vor über 10 Jahren hat sich das Non-Piano Ensemble Hamburg konsequent dem künstlerischen Raum der Brechung, des Transfers und der Kontextverschiebung verschrieben. Welche künstlerischen Räume entstehen wenn professionelle Pianist:innen Toy Pianos oder andere Spielzeuginstrumente spielen, den Konzertflügel als „Klavierquartett“ von allen Seiten gleichzeitig zum Klingen bringen, Luftballons, Küchengeräte, Schreibmaschinen als Musikinstrumente verwenden, oder mit den aktuellsten Mitteln multispektraler Live-A/V-Technik arbeiten? Wird die gewohnte Hörerwartung unterlaufen, entsteht etwas Offenes, ein Feld, in dem vertraute Kategorisierungen und Rezeptionsmuster nicht mehr greifen.
Markenzeichen des Non-Piano Ensemble ist die leichtfüßige, experimentierfreudige, farbenfrohe Präsentation aktueller Musik. Für ein Publikum, das keinesfalls nur aus Neue Musik Insidern bestehen muss. Es darf gestaunt, aber auch gelacht werden.
Story
2014 hatte die Hamburger Pianistin Jennifer Hymer die – verrückte (upside down!) – Idee ein Non Piano/Toy Piano Festival ins Leben zu rufen. Begeisterte, abenteuerlustige Mitstreiter:innen waren schnell gefunden, das Festival fand sein treues Stammpublikum und ist seit mittlerweile 10 Jahren ein festes, unverwechselbares Kleinod des Hamburger Kulturlebens.
Im Kern besteht das Non-Piano Ensemble aus 4 international renommierten Pianist:innen, einem Pool aus Sänger:innen, Instrumentalist:innen und ggfs. auch Puppenspieler:innen oder Jongleur:innen, welche das Ensemble ja nach Bedarf ergänzen. Gespielt werden – neben Toy Pianos aller Art und einem oder mehreren Konzertflügeln – Melodicas, Kalimbas, Mundharmonikas, Sample-Keyboards, Percussion-Instrumente, Gläser, Flaschen, Staubsauger und eine unendliche Vielfalt an Spielzeug-, aber auch elektronischen Musikinstrumenten. Kurzum, ohne jegliche Einschränkungen: alle künstlerisch spannenden Klangobjekte unserer Zeit und Welt.
In den letzten Jahren weckte das Non-Piano Ensemble auch außerhalb Norddeutschlands zunehmend Interesse und gastierte u.a. beim Kalv Festivalen Schweden, sowie beim Toy Music Festival Seoul, Korea. Aktuell wird das Ensemble vom Bundes-Musikfonds mit einem Ensemble-Stipendium gefördert.
Spektrum
Das künstlerische Spektrum des Non-Piano Ensembles reicht von Ensemblestücken für bis zu 8 Toy Pianos, über ein Quartett für 4 Pianist:innen an einem (!) Flügel, ein Trio für 3 Schreibmaschinen, ein Quartett für 6 verschiedene Eier- bzw. Käseschneider und diverse Küchengeräte, über viele andere bunt besetzte Ensemble-Stücke, bis zu Francesco Filidei’s legendärem Quartett für 4 Musiker:innen und 20 Luftballons. Für ein Beatles-inspiriertes Programm spielte das Ensemble im historischen Indra, wo die Beatles 1960 ihre Weltkarriere starteten. Besondere Highlights waren gemeinsame Projekte mit den beiden französischen Puppenspieler:innen Jean-Luc Penso und Lucie Cunningham, sowie eine Zusammenarbeit mit dem Jongleur und Komponisten Denis Fargeton. Mit Vorliebe entwickelt das Ensemble auch themengebundene Programme, in der Vergangenheit z.B. zu Queen Elisabeth I, oder Nothing is Real.
Für 2026 ist unter dem Titel RAVELations – Rêvelations – Révélations ein großformatiges experimentelles Musiktheaterprojekt geplant, inspiriert von Maurice Ravels 100 Jahre alter legendärer Kurzoper L’enfant et les sortileges.
Kooperationen
Die Liste der Komponist:innen, welche Stücke explizit für das Non-Piano Ensemble geschrieben haben, umfasst u.a.: Alessandro Anatrini, Sergio Vasquez Carrillo, Chris Corcoran, Hector Docx, Karlheinz Essl, Denis Fargeton, Mauro Lanza, Sascha Lino Lemke, Benjamin Helmer, Laura Livers, Linda Marcel, Julia Mihaly, Daniel Moreira, Ewelina Nowicka, Mats O Hansson, Jeeyun Jang, Mats O Hansson, Ruta Paidere, Tam Phi Pham, Anthony de Ritis, Catalina Rueda, Aigerim Seilova, Benjamin Scheuer, Jacob Sello, Sebastian Sprenger, Steven Tanoto, Steffen Wolf, Shuang Wu and Dong Zhou
Foto: Xin Long